002 - Fire Fallen by Elise Kova

002 - Fire Fallen by Elise Kova

Autor:Elise Kova [Kova, Elise]
Die sprache: deu
Format: epub
Tags: Fantasy/Sci-Fi
ISBN: 9783551584977
Herausgeber: Hamburg ; Carlsen
veröffentlicht: 2023-01-01T12:30:00+00:00


FÜNFZEHN

»Vhaaaaal …«, sang Fitz leise. »Vhaaaaaallaaaaaaa.«

Ein Finger bohrte sich in ihre Wange. Vhalla stöhnte und drehte sich weg.

»Lass sie schlafen«, sagte Larel verärgert.

»Aber sie schläft schon den ganzen Tag , und es ist unser erster richtiger Abend in Estrela«, jammerte Fitz.

»Ihr zwei seid so laut«, schimpfte Vhalla heiser.

»Nur einer von uns«, bemerkte Larel leicht gekränkt.

»Vhalla, willst du denn nicht endlich aufstehen?« Fitz kroch in ihr Bett.

»Nein.« Sie hatte nicht die geringste Lust dazu. Nach der Begegnung mit Aldrik und Prinz Baldair am Morgen, nach den Ankündigungen des Kaisers und seinen Forderungen hatte sie nicht übel Lust, ihr restliches Leben im Bett zu verbringen.

»Was ist denn los, Vhalla? Die ganze Welt feiert dich gerade, da musst du doch mitfeiern.« Fitz fasste Vhalla bei den Armen und zog sie hoch, bis sie aufrecht saß.

Larel ergriff die Gelegenheit und flößte ihr rasch zwei Heiltränke ein.

»Also los, lasst uns gemeinsam ausgehen.« Fitz krabbelte aus dem Bett und baute sich vor Vhalla auf.

»Ausgehen?«

»Der Vorschlag kam von deinen Freunden aus der Goldenen Garde.« Larel ließ sich auf Vhallas Bettkante nieder. Ihr Bett war nicht besonders groß, sie befanden sich jetzt alle drei nah beieinander. »Sie wollen ihren ersten freien Abend in Estrela feiern. Zu Ehren der Windläuferin werden anscheinend einige Feiern abgehalten.«

»Zu meinen Ehren?« Vhalla blinzelte verwirrt.

»Ja, zu deinen Ehren.« Larel strahlte sie an. »Du hast Hunderte Leben gerettet, begreif das doch.«

Vhalla nickte stumm.

»Und natürlich wollen wir, dass du mitkommst.« Fitz nahm ihre Hände.

»Wir?« Vhalla blickte zu Larel. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie die junge Westländerin feiernd durch die Straßen zog.

»Ich habe sonst nichts weiter vor.« Larel lächelte leise. »Und die Windläuferin, die geehrt wird, ist zufällig mein Schützling. Da wäre es doch eine Schande, wenn ich zu ihren Ehren nicht zumindest ein Glas trinken würde.«

»Wirst du mitkommen? Bitte!«, sagte Fitz flehend.

»Ich …« Durch die Vorhänge fiel das Licht der untergehenden Sonne. Wieder dachte Vhalla an Aldrik und den Kaiser, die in dem verschwenderischen Gebäude auf der anderen Seite des Platzes Pläne schmiedeten. Zorn flammte in ihr auf und sie erwiderte Fitz’ Händedruck entschlossen. »Mit Vergnügen!«

»Bist du sicher, dass du das schaffst?« Larel merkte sehr wohl, dass etwas nicht stimmte, verwechselte Vhallas Gefühlschaos wegen des Prinzen aber anscheinend mit körperlichem Schmerz.

Vhalla lächelte tapfer. »Ich habe mich schon sehr viel schlimmer gefühlt. Vielleicht tut mir ein bisschen Gesellschaft sogar gut?«

Sie hätte überzeugender geklungen, wenn sie nicht gleich wieder einen Hustenanfall bekommen hätte. Doch Fitz erwies sich an diesem Abend als ihr Held in schimmernder Rüstung: Er hakte Vhalla unter und half ihr aus dem Bett und anschließend die Treppen hinunter. Larel musste zur selben Einschätzung gelangt sein, denn sie protestierte nicht.

Sobald Vhalla in Bewegung war, ging es ihr deutlich besser. Ihre Verletzungen schienen nicht mehr allzu schwer zu sein. Wahrscheinlich begannen die beiden Heiltränke von Larel schon zu wirken, denn ihr Zustand wurde mit jedem Moment besser.

Draußen vor der Herberge wartete zum Glück niemand auf sie, wofür sie dankbar war. Mehr Aufmerksamkeit konnte Vhalla jetzt wirklich nicht gebrauchen.

Einen Ort wie Estrela hatte sie nie zuvor gesehen. Auch in der Hauptstadt war es immer voll, aber nicht ansatzweise so wie hier.



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